In der Lockdown-Zeit im Frühjahr 2021 entstand die Idee, mithilfe eines Wetterballons Experimente am und Aufnahmen vom „Rand des Weltraums“ zu machen, sodass das Projekt Stratoflight in Angriff genommen wurde. Nach den Sommerferien begann eine Gruppe Schülerinnen und Schüler aus dem Q1 Physik-LK von Herrn Becker in Zusammenarbeit mit Herrn Jaschke, dieses Projekt umzusetzen. Mithilfe finanzieller Unterstützung der Sparkasse und des Schulvereins wurde das Equipment – Wetterballon, Helium, Fallschirm, Styroporsonde, Kameras, GPS-Tracker, Sensoren etc. – besorgt und sich an die Arbeit gemacht. Es bildeten sich Arbeitsgruppen wie „Sondenbau“, „GPS-Tracking“, „Experimente“ oder „Programmierung & Technik“ heraus, die Sonde wurde fertiggestellt und der Start durchgesprochen. Erste Starttermine Ende 2021 fielen den Wetterbedingungen zum Opfer, aber am Samstag, den 11.06.2022 – im Rahmen des Schulsportfestes – war es endlich so weit.

Sportlich waren auch die Windbedingungen, die den Start wieder fast unmöglich machten, doch ein zurück gab es nicht mehr. So touchierte der Ballon noch einmal die Bäume auf dem Schulhof, bevor er endlich samt Sonde gen Stratosphäre aufbrach. Mindestens 16 km hoch stieg der Ballon, bevor behördlich das Senden von GPS-Daten via Satellit verboten ist, bis irgendwann – vermutlich aufgrund der Berührung der Bäume – der Ballon leider etwas vor der geplanten  Höhe von 36 km platze und die Sonde am Fallschirm zu Boden sank und in der Nähe von Wunstorf bei Hannover landete. Ein Bergungsteam brachte noch am gleichen Tag das Equipment zur Basisstation zurück.

Leider versagte der Datenlogger seinen Dienst, was vom Technik-Team sogleich analysiert wurde: „Meine Vermutung: Wir haben den Datenlogger als erstes, sehr frühzeitig gestartet. Braucht ja kaum Strom oder Speicherplatz. Im Schulgebäude hat der allerdings kein GPS-Signal gefunden, weshalb er nach etwa 20 Minuten ein timeout hatte und ausgegangen ist. Wobei auch die Batterie ein Problem gehabt haben muss, die Spannung war nach den 20 Minuten laut Aufzeichnung nur noch bei 5,5 statt 9 V.“

Diese Aussage unterstreicht, worum es bei diesem Projekt auch geht: Die Schülerinnen und Schüler konnten abseits von klassischem Unterricht ihren Interessen nachgehen, mussten sich aus eigenem Antrieb fächerübergreifende Inhalte aneignen und sich dabei als Team koordinieren. So ist es natürlich schade, nicht ganz das Ziel erreicht zu haben, aber die Erfahrungen aus dieser Arbeit nehmen sie gewiss mit.