Istrien 2016

Kristallklares Meer, einmalige Natur, endemische Arten, faszinierende Karstformationen, edle Weine und das vielleicht beste Olivenöl der Welt … All dies zeichnet Istrien, Kroatiens nordwestlichste Region aus.

Dies hörte sich verlockend an, sodass sich die Geographie- und Biologie-Leistungskurse mit ihren Fachlehrern als Tourguides  für das Örtchen Porec an der Adria entschieden.

Kaum neun Monate nach Festlegung des Zieles rückte die Kursfahrt allmählich näher. Der Unterricht wurde zur Vorbereitung der Aktivitäten genutzt und die Vorfreude wuchs je näher der Abfahrtstag rückte.

Am 25. Juni war es dann endlich soweit. Gegen 22 Uhr trafen sich 46 Schüler, die Tourguides sowie die zwei Kulturguides Frau Wiebe und Herr Jaschke am KGH und starteten ihre Kursfahrt in Richtung Süden. Gegen 15 Uhr am Sonntagnachmittag erreichten wir gut gelaunt unsere hübsch gelegene Anlage Lanterna auf einer kleinen Halbinsel 10 km nördlich von Porec. Im sonnigen Kroatien angekommen, wehte uns eine leichte Brise bei 32 °C ins Gesicht. Der Plan für den ersten Tag lautete: die Koffer auspacken, Zimmer beziehen, Umgebung erkunden und sich um 18 Uhr im Restaurant einfinden. Mit versammelter Mannschaft wurde das EM-Spiel Deutschland gegen Slowakei geschaut. Nach dem 3:0 Sieg genossen wir das üppige Buffet, welches morgens wie abends eine große Auswahl an einheimischen und internationalen Gerichten bot. Der erste Abend klang mit einem Spaziergang am Strand und einem frühen zu Bett gehen aus.

Am nächsten Morgen trafen wir uns nach dem Frühstück um 8 Uhr, um mit dem Bus Richtung Pula aufzubrechen. Der Bio-Lk wurde an einer meeresbiologischen Station abgesetzt. Sie untersuchten während ihres vierstündigen Aufenthaltes Meeresorganismen. Der Geo-Lk fuhr weiter in Richtung des Hafens Fazana, von wo es mit einem Schiff zu den Brioni-Inseln ging. Strahlend blaues Wasser und die durch einen Nationalpark geschützte Natur präsentierten sich vor unseren Füßen. Die landschaftliche Schönheit der Hauptinsel durften wir während einer einstündigen Tour mit einer Bimmelbahn bestaunen. Eine Touristenführerin berichtete zahlreiche Informationen über die Insel und ihre Geschichte. Im Anschluss besuchten wir eine kleine Kapelle mit interessanten Kunstwerken sowie ein als Andenken an den ehemaligen jugoslawischen Staats- und Parteichef Tito eingerichtetes Museum. Zu Titos Zeiten wurde die Insel für Staats- und Regierungstreffen genutzt. Am Nachmittag befanden wir uns mit beiden Kursen auf dem Weg zu einer Weinprobe in einem nahegelegenen Dorf. Wir wurden herzlich von der Familie des Winzers empfangen, genossen eine Einführung in die Weinproduktion und probierten unterschiedliche Weine. Dazu wurden herzhafte kroatische Snacks und Früchte serviert. Nach dem Dessert-Wein hatten wir die Möglichkeit, Mitbringsel in Form von Wein, Likör oder Olivenöl einzukaufen. Nach einem leckeren Essen endete der Abend bei einem Sonnenuntergang am Strand.

Am dritten Tag begann der Morgen für die beiden Lks mit einer sportlichen Betätigung. Die Biologen schnorchelten durch die blaue Adria, während die Geographen in zwei Gruppen Kanu fuhren. Am Nachmittag fuhren wir mit dem Bus zu der Karstgrotte Baredine. Der Guide, der uns durch die Grotte führte, brachte mit Witz und Charme die Gunst des Kurses schnell auf seine Seite. Nachdem der kühle Teil der Veranstaltung beendet war, wurden wir auf eine zweistündige Erkundungstour ins kulturelle Hinterland geleitet. Wir kamen in den Genuss, Felder in ökologischer Landwirtschaft mit Mischkultur zu sehen, den typischen roten Boden Istriens zu ertasten und die örtliche Flora und Fauna zu entdecken. Am Abend konnten wir uns von dem ereignisreichen Tag erholen.

Am nächsten Tag stand ein sehr entspanntes Programm auf dem Plan. Uns wurde ein Piratenpicknick, eine Schiffsreise von Porec, über Vrsar, den Limski-Fjord bis nach Rovinj angeboten. Unser Boot legte um 10 Uhr ab, wir ließen uns den Wind ums Gesicht wehen, genossen die Sonne und tauschten Fotos der letzten Tage aus. In Vrsar und Rovinj, zwei sehr schöne Küstenstädte, legten wir Zwischenstopps ein. Den Abend ließen wir bei einem gemeinsamen Restaurantbesuch in Porec ausklingen.

Nun war es schon Donnerstagmorgen und damit an der Zeit, die Koffer zu packen, die Apartments aufzuräumen und einen Abschied vom lieb gewonnen Meer zu nehmen. Um 11 Uhr brachen wir auf, um uns in Richtung Heimat zu begeben. Durch einen vierstündigen Aufenthalt in der schönen slowenischen Hauptstadt Ljubljana lockerten wir die Heimreise ein wenig auf und verbrachten die letzten gemeinsamen sonnigen Stunden. Um 7 Uhr am Freitag, den 01.07.16 kamen wir nach einer unkomplizierten Rückreise in Halle an und alles begab sich wieder in den Normalzustand zurück. Auch jetzt, einige Monate später, angekommen im Schulalltag, blicken wir noch gerne auf unsere Kursfahrt zurück und können kurz um sagen: „Es war eine sehr schöne Zeit in Istrien.“