Schülerinnen und Schüler lernen in der Natur- und Wildnisschule Halle das Überleben im Freien – Projekt „KGHler versus wild – Überleben in der Wildnis“ begeistert mit Teamgeist, Kreativität und echtem Lagerfeuerflair
Schutz vor Regen, Wasser filtern mit Naturmaterialien, Feuer machen ohne Streichhölzer – was klingt wie Szenen aus einer Survival-Doku, war für einige Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen des Kreisgymnasiums Halle drei Tage lang Realität. Vom 8. bis 10. Juli verwandelten sie sich im Rahmen der Projekttage zum Thema Nachhaltigkeit in kleine Wildnisprofis – unter Anleitung von Wildnispädagogin Christa Bastgen von der Natur- und Wildnisschule Halle und mit dem passenden Titel: „KGHler versus wild – Überleben in der Wildnis“.
In kleinen Teams erweiterten die Jugendlichen ihre Kernkompetenzen in den Bereichen Neugier, Beobachten, Ruhe bewahren, Materialien aus der Natur bestimmen und nutzen. Sie erkundeten, wie man sich in freier Natur schützt, Wasser trinkbar macht, Seile aus Brennnesselfasern drillt, Feuer entfacht und Essen selbst herstellt – Fähigkeiten, die normalerweise außerhalb des Klassenzimmers kaum gelehrt werden.
Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf dem Element Wasser: Wie finde ich es? Wie spare ich es? Und vor allem: Wie mache ich es trinkbar? Die Schülerinnen und Schüler übten das Filtern mit selbstgebauten Wasserfiltern aus Naturmaterialien wie Sand, Steinen und Gras sowie das Abkochen über dem offenen Feuer – ein echtes Aha-Erlebnis in Sachen Nachhaltigkeit und Überlebensstrategien.
Auch das Feuer selbst wurde zum zentralen Element des Projekts. Statt Feuerzeug setzten die Jugendlichen auf Naturzunder wie Harz, Birkenrinde, trockene Gräser, Schachtelhalm, welcher mit Feuersteinen entzündet wurde. Mit viel Geduld und Teamarbeit entstand so das wärmende Lagerfeuer, das sie mit selbst gesägtem und gespaltenem Holz nährten. Dabei lernten sie, wie man ein Feuer systematisch aufbaut – vom feinen Zunder bis hin zu großen Ästen.
„Es war schon ganz schön herausfordernd, drei Tage in der Wildnis durchzuhalten. Einen Tag im Wald war ich schon häufiger, aber drei Tage am Stück – das war schon besonders.“, berichtet eine Schülerin aus der 9. Klasse – ein ehrlicher Einblick in die körperlichen und mentalen Anforderungen des Projekts.
Den krönenden Abschluss bildete ein kulinarisches Highlight unter freiem Himmel: Mit den selbst erlernten Techniken bereiteten die Jugendlichen eine Gemüsesuppe über offenem Feuer zu, backten Kartoffeln im Lehmmantel in der Glut und rösteten Stockbrot am Spieß – alles begleitet von selbstgemachter Kräuterbutter. Zum Nachtisch gab es – wie könnte es anders sein – selbst gekochte Marmelade.
„Die Begeisterung war spürbar, vor allem weil es mal ein ganz anderes Lernen war – mit allen Sinnen und ganz praktisch“, berichten die betreuenden Lehrkräfte Dorothee Gelfort-Prien, Svenja Nowak und Stefanie Hein, „Die Schülerinnen und Schüler haben nicht nur viel über die Natur gelernt, sondern auch über sich selbst.“